April 25, 2024

Covid und die Sterblichkeits-Statistik — 2020 keine Übersterblichkeit

Um die Bedeutung der Covid-Infektion zu bewerten, gibt es letztendlich nur eine zuverlässige Fragestellung: Sind durch die Krankheit in einem Jahr mehr Menschen gestorben als in anderen Jahren? Die Betrachtung der Gesamt-Sterblichkeit ist deswegen notwendig, weil durch die aktuell übliche Definition der Todesursachen jeder, der innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven PCR-Test stirbt, als „mit Covid gestorben“ gerechnet wird. Dies bewirkt eine massive Verzerrung der tatsächlichen Todesursachen.

Auf den ersten Blick erscheint es, als ob 2020 mit 1.141% die zweithöchste Sterblichkeit der letzten 5 Jahre aufweist, übertroffen nur noch von dem Jahr 2018 mit 1.15%, dem Jahr mit der großen Grippewelle. 

Diese Statistik läßt aber den wesentlichen Umstand außer acht, dass in Deutschland die Bevölkerung im Schnitt jedes Jahr älter wird, was bei gleich bleibender Lebenserwartung automatisch zu einer höheren Sterberate führt. Um die demographische Alterung zu berücksichtigen, wird die Gesamtbevölkerung in Altersgruppen aufgeteilt, wie es in der folgenden Übersicht mit 3 Tabellen geschieht.

Die oberste Tabelle zeigt die absoluten Sterbezahlen der letzten 5 Jahre nach Altersgruppen. In der letzten Spalte ist die Über- bzw. Untersterblichkeit des Jahres 2020 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016-2019 aufgeführt: In allen Altersgruppen ist die Sterblichkeit 2020 geringer als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Die mittlere (hellblaue) der 3 folgenden Tabellen zeigt die Änderungen der Demographie. Es ist deutlich erkennbar, dass die Kohorten der über 50-Jährigen überwiegend zunehmen, mit Ausnahme der Kriegsjahrgänge.

In der letzten Tabelle ist dann noch die prozentuale Sterblichkeit jeder Jahrgangs-Dekade aufgeführt. Bei 6 der Jahrgangsgruppen hat das Jahr 2020 die geringste Sterblichkeit, bei 3 weiteren die zweitgeringste, und bei den über 90 Jährigen liegt die Sterblichkeit geringfügig über den beiden Bestwerten, aber mit größerem Abstand zu den beiden „Grippe-Jahren“ 2017 und 2018.

Eine ausführliche Diskussion dieser Zusammenhänge ist in der Zeitschrift Telepolis zu finden. In einem Artikel vom 13.1.2021 ist das Redaktionsnetzwerk Deutschland zu demselben Ergebnis gekommen, begründet mit einer neuen Studie der Ludwig Maximilian Universität in München.

In diesem Lichte ist es nicht zu rechtfertigen, in Deutschland im Zusammenhang mit Covid von einer Epidemie oder gar von einer Pandemie zu reden. 

Nachtrag 12.5.2021

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags (5.1.2021) standen noch nicht alle Daten bis zum Jahresende vollständig zur Verfügung. Die vollständige Statistik bis zum 31.12.2020 wurde am 13.4. 2021 veröffentlicht. Da sich durch die „zweite Covid-Welle“ am Jahresende die Zahl der Sterbefälle gegenüber den ab der 48. Kalenderwoche Geschätzten leicht verändert haben, ergänze ich hier die bis zum 31.12.2020 gültige Statistik:

Entscheidend ist die aller-unterste Zeile: Das ist die Rangfolge der altersgruppen-spezifischen demographie-bereinigten jährlichen Todesraten (bedeutet: die Zunahme des zahlenmäßige Anteil der älteren Menschen muß bei der Auswertung berücksichtigt werden) Es hat zwar gegenüber der ursprünglichen Graphik noch eine leichte Verschiebung gegeben, aber nur insofern, als 2020 nicht mehr die niedrigsten Todesraten hat von 5 Jahren, sonder „nur“ noch die zweitniedrigsten von 9 Jahren. In sämtlichen Altersgruppen liegen die höchsten Sterberaten in anderen Jahren als 2020. Selbst in den von Covid am meisten betroffenen Altersgruppen der über 80-Jährigen sind im Jahr 2020 bei weitem nicht die höchsten prozentualen Todesraten.
Dass 2019 und 2020 nahe beieinander liegen, und 2019 für die „älteren Semester“ günstiger war, sieht man auch schon in der ursprünglichen Tabelle.  

Diese neue Statistik macht insofern eine noch stärkere Aussage als die alte, weil jetzt nicht nur 5 Jahre verglichen werden sondern 9. Es bleibt also bei der  Aussage, dass es in Deutschland nicht gerechtfertigt ist, von einer Epidemie zu reden.

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